Von Beton zu Kreativität: Wie Pforzheims neues Campusgebäude zu Innovationen inspiriert

Der Campus der Hochschule Pforzheim liegt im Süden der Stadt am nördlichen Rand des schönen Schwarzwalds. Der Campus spiegelt die Abkehr der Stadt von der Schmuck- und Uhrenindustrie hin zur wissensbasierten Wirtschaft wider. Die Hochschule verfügt über Fakultäten für Design, Ingenieurwesen, Wirtschaft und Recht. Vor etwa einem Jahrzehnt kamen die politischen Entscheidungsträger auf die Idee, ein Zentrum für Feinwerktechnik (das heutige ZPT) in die Hochschule zu integrieren.

Das Ziel war es, die Region als Achse für Wirtschaft, Technik und Wissen zu stärken. Das neue Gebäude, das von a+r Architekten geplant wurde, wurde nach nur 18 Monaten Bauzeit im Herbst 2021 eröffnet.

Ein klar strukturierter Rohbau

Auf dem Campus setzt das neue Gebäude auf einem steilen Grundstück ein deutliches Zeichen. Die Böden ruhen auf einem Sockel aus Sichtbeton und sind mit kontrastierenden dunklen Aluminiumpaneelen verkleidet. Das Erscheinungsbild des Gebäudes wird jedoch durch die perforierten Stahlpaneele mit Brüstungen für die Fluchtbalkone geprägt. Ihre architektonische Präzision vermittelt den Zweck des Zentrums und war einer der Aspekte, die die Wettbewerbsrichter beeindruckten.

Weite Gemeinschaftsräume, große Beleuchtungsanlagen und klare Formen prägen das puristische Erscheinungsbild des Gebäudeinneren. © Werner Huthmacher

Rundum verlaufende perforierte Stahlpaneele definieren das würfelförmige Gebäude. © Werner Huthmacher

Ein Raum für Forschung und Innovation, der sich entfalten kann

Das Gebäude ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, da dort Spitzenforschung betrieben wird. Denn das Zentrum beherbergt High-Tech-Forschungsräume, Labore, Werkstätten und Arbeitsplätze.

Diese Bereiche sind über die offene Treppe zugänglich, das beeindruckende Herzstück des Gebäudes. Die schnörkellose, funktionale Innenausstattung zeichnet sich durch freiliegende Betonflächen, antistatische Decken und Böden, minimalistische Leuchten und akustische Blenden aus. Jedes Bauteil wurde mit höchster Präzision maßgefertigt. So unterstreichen die akustischen Einbauten und Leuchten den Wunsch der Architekten nach klaren Linien in der Innenausstattung.

Im Eingangsbereich treffen Sichtbeton und Akustikpaneele auf Insit-Bänke und Occo-Möbel, auf denen sich die Menschen aufhalten können. © Werner Huthmacher

Ästhetische Ergänzungen

Im Eingangsbereich können die Menschen in der lichtdurchfluteten, ansprechenden Cafeteria und Lobby verweilen und sich mit anderen unterhalten. Genau wie in den Konferenzräumen tragen die Wilkhahn-Möbel in diesem Bereich dazu bei, ein außergewöhnlich attraktives Ambiente für das ZPT als Kompetenzzentrum zu schaffen.

Die Occo-Stühle und Stehtische mit ihren geölten Eichenholzrahmen setzen warme Akzente in den lichtdurchfluteten Räumen. Die Konfiguration dieser von jehs & laub entworfenen Serie ist sehr vielseitig und eignet sich daher ideal für ein breites Nutzungsspektrum. Darüber hinaus wirkt ihre organische und besonders bequeme Form dezent einladend und bildet einen Kontrast zur schlichteren Kulisse. Runde und rechteckige Tische aus der Aline-Reihe, entworfen von Andreas Störiko, sowie die gepolsterte Bank Insit mit Rückenlehne von Wolfgang C.R. Mezger ergänzen die hochwertige, stilvolle Einrichtung.

© Werner Huthmacher

© Werner Huthmacher

Kompakte, stapelbare Aline-Kufenstühle und klappbare mAx-Tische , ebenfalls von Andreas Störiko entworfen, werden in der offenen Mehrzweck-Eckzone mit ihrer mobilen Präsentationsfläche eingesetzt. Diese Möbelstücke ermöglichen auch eine flexible Gestaltung von Besprechungsräumen. Beide Serien stehen für höchste Präzision, perfekte Funktionalität und technische Finesse, die sich in weichen und fließenden Übergängen ausdrücken und eine Brücke zwischen Mensch und Technik schlagen.

Im Zentrum für Präzisionstechnik haben wir bewusst ein technologieorientiertes Gebäude geschaffen, das den Zweck dieses Arbeitsplatzes widerspiegelt. Die Möbel von Wilkhahn unterstreichen den Stil, schaffen aber gleichzeitig warme und ansprechende Kontraste.

Johannes Weiß, leitender Architekt bei a+r Architekten in Stuttgart and Tübingen

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