Über Wilkhahn

Design, Innovation & Qualität, seit mehr als 100 Jahren

Mission

Erstens Form. Erstens Funktion.

Wie kaum ein anderer Möbelhersteller steht Wilkhahn weltweit für „Design made in Germany“: mit hochwertigen Büro- und Konferenzeinrichtungen, die Benchmark für die gesamte Branche sind. Schon vor 60 Jahren hatte sich das Unternehmen dem Ziel verschrieben, bessere Gebrauchsqualität, dauerhafte Formgebung und Langlebigkeit zu verbinden.

Meilensteine wie der Bürostuhl-Klassiker ”FS-Linie”(1980), der Confair-Falttisch (1994), der Bürostuhl Modus (1994), der Kufenstuhl Aline (2004) oder das Konferenzprogramm Graph (2013)  haben die Büroentwicklung geprägt. Jüngste Beispiele für wegweisende Innovationen sind der Universalstuhl Occo oder die dreidimensional beweglichen ON, IN und AT Stühle.


Auch mit seiner sozial-ökologischen Ausrichtung setzt Wilkhahn Maßstäbe: Der deutsche Umweltpreisträger hat mit Frei Otto und Thomas Herzog gebaut und praktiziert seit über 25 Jahren aktive Umweltverantwortung. Neben zahlreichen internationalen Auszeichnungen erhielt der ON-Bürostuhl auch den Bundespreis eco design.

Unsere Geschichte

Friedrich Hahne und Christian Wilkening gründen in Eimbeckhausen bei Hannover eine Stuhlfabrik. Die Namen der beiden Gründer bilden später den Firmennamen: Wilk-hahn.

Aus dem Holz der umliegenden Wälder entstehen qualitätvolle Stühle aus massiver Buche. Noch unterscheidet sich der Betrieb nicht wesentlich von den ca. 100 anderen kleinen und mittleren Stuhlfabrikationen der Region.

1907

Fritz Hahne und Adolf Wilkening übernehmen die Stuhlfabrik ihrer Väter. Die Geschäfte gehen gut, damit wollen sich die beiden jedoch nicht zufrieden geben.

Sie suchen nach neuen gestalterischen Wegen. Finden Kontakt zu Walter Heyn, dem Leiter der Deutschen Werkstätten, zu Gestaltern wie Georg Leowald und Herbert Hirche, die aus der Tradition des Bauhauses und des Werkbunds heraus arbeiten. Was damals noch niemand wissen konnte, diese Experimentierfreude sollte sich später auszahlen. 

Vom regionalen Handwerksbetrieb zum international agierenden Unternehmen, das Geheimnis ist einfach: Erfolg durch Design.

1946

In den 50er Jahren kann das Unternehmen mit Herbert Hirche, Georg Leowald, Roland Rainer, Jupp Ernst und Hartmut Lohmeyer herausragende Gestalter für sich gewinnen.

Wilkhahn wird zum Pionierunternehmen im deutschen Industriedesign, experimentiert mit neuen Werkstoffen und findet zu seiner ganz eigenen Formensprache. Puristische Möbel entstehen, deren Form streng aus der Funktion entwickelt werden. Einige davon schreiben Design-Geschichte.

1950

In enger Zusammenarbeit mit der Ulmer Hochschule für Gestaltung entstehen im wahrsten Sinne des Wortes revolutionäre Produkte. Die «Jungen Wilden des Industriedesign» loten die politische Dimension der Gestaltung aus. Dem Konsumwahn und der formalen Beliebigkeit wird die gesellschaftliche Verantwortung der Designer und die Moral der Dinge entgegengesetzt. 

Eine These aus dem Gründungsmanifest der «Ulmer» hat sich auch Wilkhahn auf die Fahnen geschrieben: «Ziel ist es, dauerhafte Güter zu produzieren, die Gebrauchsfähigkeit zu erhöhen und die Verschwendung zu reduzieren.»

1960

Die 70er Jahre standen im Zeichen der Professionalisierung, insbesondere des Designmanagements. 

Die Basis für den Erfolg im Bereich Büroarbeitsstühle war das Bürostuhlprogramm 232 von Wilhelm Ritz. Der heute als Designikone heiss begehrte Klassiker mit der zweigeteilten Sitzschale und dem markanten Drehgelenk eroberte im Sturm die Verwaltungen und Kassenhallenarbeitsplätze, insbesondere bei Finanzinstituten und Versicherungen, die sich zu dieser Zeit ein modernes Erscheinungsbild geben wollten. 

Und Wilkhahn machte von sich reden, indem es unter dem Leitbegriff «Soziale Gerechtigkeit» eine Gewinnbeteiligung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einführte.

1970

Nach intensiven ergonomischen Studien und Versuchsreihen entwickeln Klaus Franck und Werner Sauer einen neuen Büro-Drehstuhl. Die FS-Linie setzt das Prinzip des Bewegungssitzens konsequent um, noch lange bevor dessen Bedeutung in seiner ganzen Tragweite erkannt wurde. Statt der hochgerüsteten «Sitzmaschinen», mit Hebeln, Rädern und Einstellknöpfen, gibt es nun einen Stuhl, der sich ohne aufwändige Voreinstellungen flexibel der Körperhaltung anpasst und zur Bewegung animiert. Stühle der Serie wurden bislang weltweit über 2 Millionen mal verkauft und sind noch heute im Programm.

1980

Wilkhahn wird seinem Vorreiterstatus auch im Umweltbereich gerecht: Die 1993 fertig gestellten Produktionshallen von Thomas Herzog gelten weltweit als Musterbeispiel für ästhetisches und zugleich umweltverträgliches Bauen.

Der Drehstuhl «Picto» - aus sortenrein gekennzeichneten und vollständig zerlegbaren Einzelteilen montiert - wurde 1995 als erster Bürostuhl der Welt mit dem Umweltprädikat der niederländischen Stiftung Milieukeur ausgezeichnet.

1990

Internet, Start up, Teamarbeit, Selbstorganisation, lernende Gesellschaft, Konferenztechniken: Das sind die Schlagworte einer Arbeitswelt, die in einen revolutionären Bewegungsschub geraten und seither nicht mehr zum Stillstand gekommen ist.

Bei Wilkhahn entsteht die Produktentwicklung aus einer umfassenden Analyse moderner Arbeits- und Kommunikationsformen. Als Ergebnis entstanden u.a. die Einrichtungsprogramme Confair und Conrack, die Raum geben für Kreativität und Wandel, zum Denken, Arbeiten und Leben, für Gruppen und Individuen.

1997

Fritz Hahne erhält den Bundespreis «Förderer des Design». Die vom Rat für Formgebung verliehene Auszeichnung ehrt Personen, die sich um den Stellenwert des Design in Deutschland verdient gemacht haben.

Der Jury-Vorsitzende Dr. h. c. Dieter Rams: «Die besondere Leistung Fritz Hahnes liegt darin, dass er immer wieder gezeigt hat, dass gute Produktgestaltung, beste Produktqualität, soziale Verantwortung und ökologisches Bewusstsein in einem wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmen verwirklicht werden können.»

1999

Unter dem Motto Mensch – Natur – Technik  präsentiert die Expo 2000 Szenarien für eine mögliche Zukunft an der Schwelle zum neuen Jahrtausend. Unser Beitrag: «Zukunft der Arbeit im Spannungsfeld Mensch, Natur, Technik und Markt» – eine Sonderausstellung der Expo in Kooperation mit dem DGB, der AOK, der Deutschen Arbeitsschutz Ausstellung und dem Institut für Arbeit- und Sozialhygiene.

2000

Die 1999 in Sydney gegründete Tochtergesellschaft Wilkhahn Asia Pacific entwickelt sich zur erfolgreichen Basis für den Ausbau der Märkte in Australien und Asien. Gleichzeitig wird das Verständnis von ganzheitlicher Verantwortung auch strukturell verankert: Nachdem Wilkhahn als eines der ersten mittelständischen Unternehmen in Deutschland zur EXPO 2000 einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht hatte, wird es als erstes Unternehmen in Niedersachen nach dem Europäischen Management and Audit Scheme 2 (EMAS 2) zertifiziert. 

2001

Das 100jährige Gründungsjubiläum wird ganz unter das Zeichen Zukunft gestellt. Neben der grossen Feier gibt es einen Kongress, bei dem wegweisende Themen wie Innovation, Ökologie und soziale Verantwortung diskutiert werden. Der Beitritt zum Global Compact unterstreicht den Anspruch, auch international Verantwortung zu übernehmen. Das Unternehmen wird mit «Conference. Excellence» als einer von «365 Orten im Land der Ideen» ausgezeichnet. Mit dem «Planungshandbuch für Konferenz- und Kommunikationsräume» macht Wilkhahn seine Kompetenz für das Geschäftsfeld Konferenz der Öffentlichkeit verfügbar.

2007

Nach fünf Jahren Forschung und Entwicklung, unter anderem mit der Deutschen Sporthochschule in Köln, bringt Wilkhahn das Bürostuhlprogramm ON auf den Markt. Herzstück ist die patentierte Weltinnovation Trimension, eine dreidimensionale Kinematik, mit der Wilkhahn dem Sitzen gleichsam das «Laufen» beigebracht hat. Der entscheidende Mehrwert: Der Körper bewegt sich intuitiv deutlich vielfältiger und häufiger als bei konventionellen Bürostühlen, gleichzeitig wird der Körper in jeder Position entspannt im Gleichgewicht gehalten. Der Bürostuhl ON mit Trimension entwickelt sich innerhalb kurzer Zeit zum neuen Benchmark für gesundes Bewegungssitzen.

2009

Die Nutzung alternativer Energiequellen begann bereits 1992 mit dem ersten Photovoltaik-Dach bei den neuen Fabrikhallen.

2008 folgte ein Blockheizkraftwerk mit Kraft-Wärmekopplung, das mit Pflanzenöl betrieben wird. Jetzt wird zusätzlich Solarthermie genutzt und es erfolgt der Anschluss an das Fernwärmenetz einer benachbarten Biogasanlage. Damit wird der gesamte Energiebedarf zu über 50 Prozent aus nachhaltigen Energieträgern gedeckt.

Zur ökologischen Ausrichtung passt auch die Verleihung des Bundespreises Öko-Design an den Bürostuhl ON.

2012

Der Bürostuhl IN perfektioniert die Free-to-Move-Beweglichkeit der neuen Bürostuhlgeneration. Seine dreidimensionale Dynamik bei gleichzeitig hohem Komfort wird weltweiter Benchmark und mit höchsten Auszeichnungen gewürdigt. Wissenschaftliche Studien untermauern den positiven Effekt auf Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Auch technisch wird mit dem IN Neuland betreten: Sitz und Rücken sind aus einem Stück in innovativer 2-Komponenten-Technologie gefertigt, die Rückenbespannung entstammt der Sportschuhindustrie.

2015

Als weltweit erster Möbelhersteller produziert Wilkhahn mittels 3D-Druck den PrintStool One des Designers Thorsten Franck. Die dreidimensionalen Strukturen verbinden geringen Materialeinsatz mit hoher Festigkeit und einzigartiger Ästhetik. Zukunftsträchtig ist auch das Druckmaterial aus Biopolymeren. Das Unternehmen versteht sich hier als Vorreiter für eine Konzeption, für die bis dahin weder Erfahrungswerte noch Geschäftsmodelle vorlagen. Die Edition wird deshalb auf 500 Exemplare begrenzt, die an Designliebhaber und Sammler gehen. 

2016

Anlässlich des 100. Bauhaus-Jubiläums organisiert Wilkhahn ein Architekten-Symposium, mehrere internationale Bauhaus-Reisen und eine Ausstellung, in der die Entwicklungslinien anhand von historischen und aktuellen Wilkhahn-Produkten aufgezeigt werden: vom Bauhaus und der HfG-Ulm bis ins heute und morgen. Gleichzeitig wird das Produktangebot mit Sitzmöbeln, Bewegungshockern und variablen Tischprogrammen systematisch ausgebaut, um für alle Schlüsselbereiche der «New Work» Lösungen in der typischen Wilkhahn-Gestaltung beizusteuern. Abb. Das Wilkhahn-Verwaltungsgebäude von Herbert Hirche, Bauhaus- und Meisterschüler von Ludwig Mies van der Rohe, steht Pate für das Signet der Jubiläumsaktivitäten.

2019

Jahrzehntelange internationale Projekterfahrungen und die Auswertungen zahlreicher Studien, Publikationen und Praxisbeispiele münden im Konzept des «Human Centered Workplace», mit dem Wilkhahn seine eigene Haltung beschreibt und eine Perspektive für zukunftsfähige Bürowelten bietet. Weil sich durch die Corona-Pandemie die Parameter für Büroarbeit noch schneller verändern, gewinnt der ganzheitliche Ansatz mit den Dimensionen Gesundheit, Zusammenarbeit, Identität und Sinnstiftung auch über Einrichtungsfragen hinaus essenzielle Bedeutung. 

2020

Wilkhahn Philosophie

Zusammenhänge herstellen. Wach sein. Neugierig bleiben. Wir haben nie an die reine Form geglaubt: Wer Möbel oder Räume gestaltet, gestaltet seine Umwelt und die Beziehung der Menschen miteinander. Ästhetik hatte für uns immer auch eine ethische Dimension. Seit Jahren gehen wir deshalb beständig neue Wege in der Gestaltung, seit Jahren üben wir uns in einem partnerschaftlichen, verantwortungsvollen Umgang. Mit der Natur, unseren Mitarbeitern und der Technik, die wir einsetzen.

Architektur

Erschreckend viele Menschen leben und arbeiten in Gebäuden, zu denen ihnen jede innere Beziehung fehlt. Wie sollen aber in einer entfremdeten, unmenschlichen Umgebung gebrauchsfreundliche, harmonische Produkte entstehen? Eine Fabrikationshalle kann mehr sein als eine mit Wellblech überdachte Maschine. Mit Frei Otto und Thomas Herzog konnten wir herausragende Architekten für unsere Firmenarchitektur gewinnen.

Produktionshallen

8.000 Quadratmeter überbauter Raum – und dennoch vermitteln die Produktionshallen von Thomas Herzog einen leichten, fast schwebenden Gesamteindruck. Zwischen vier  weit aufragenden Holz-"Böcken" sind drei verglaste Hallenfelder abgehängt, gekreuzte Stahlzugstangen machen die Hängekonstruktion nach außen sichtbar.  Ein trotz seiner Größe äußert feingliedriger Bau, der auch ökologisch bis ins Detail durchkonzipiert ist: Spezielle Glasfronten zum Wärmeschutz, ein weitgehend natürliches Lüftungssystem, eine Solar Strom-Anlage, begrünte Dächer als Klima- und Regenwasserpuffer setzen Maßstäbe für umweltbewusstes Bauen. 

Pavillons

Als Architekt des Olympiaparks in München wurde Frei Otto auch über die Fachwelt hinaus bekannt. Als 1987 die Produktionsfläche bei Wilkhahn erweitert werden sollte, entwarf er Gebäude für die Näherei und Polsterei. Statt einer herkömmlichen Produktionshalle entstanden vier Pavillons mit einer leichten Zeltdachkonstruktion aus Holzhängestäben. Die aus organischen Strukturen abgeleiteten Formen fügen sich harmonisch in die Landschaft ein. Das Innere ist freundliche, hell und bietet ein beneidenswertes, produktives Arbeitsklima. Die mehrfach ausgezeichneten Bauten gelten weltweit als Musterbeispiele für eine human orientierten Industriearchitektur.

Verwaltungsgebäude

Die 1950er und 60er Jahre waren bei Wilkhahn die Zeit der „Architektenstühle“. Namen wie Jupp Ernst, Roland Rainer, Hans Bellmann, Walter Papst, Herbert Hirche und Georg Leowald standen für die neue, designorientierte Ausrichtung des Unternehmens, die auf den Prinzipien des Deutschen Werkbundes, des Bauhauses und der HfG Ulm (Hochschule für Gestaltung) fußte. Es war selbstverständlich, dass Leowald und Hirche auch mit den anstehenden Bauaufgaben des dynamisch wachsenden Unternehmens betraut wurden. Das 1960 von Herbert Hirche errichtete Verwaltungsgebäude ist ein Musterbeispiel . Es wurde als sichtbares Betontragwerk mit einer ausgefachten Klinkerfassade konzipiert.