In 2011 wurde in Hannover der Coworking Space „Edelstall“ gegründet, der sich in kurzer Zeit zur festen Größe in der Gründungs- und Kreativszene der Stadt entwickelte. Für die besonderen Anforderungen eines Coworking Space an dauerhafte Qualität und die unterschiedlichen, immer wieder wechselnde Nutzer hatten die Betreiber einen entsprechenden Bürostuhl gesucht: äußerst robust mit gesunder Bewegungsdynamik, gleichermaßen passend für Große und Kleine, Dicke und Dünne, Leicht- und Schwergewichte, mit minimalem Einstellaufwand handzuhaben – und dabei auch noch richtig gut aussehend. Schnell war klar, dass es dafür wohl nur eine Lösung gibt: den legendären, von den Designern Klaus Franck und Werner Sauer entworfenen „FS“ von Wilkhahn, der 1980 die Welt der Bürostühle für das Bewegungssitzen revolutionierte.
Wie gut, dass es solche Qualitätsprodukte auch gebraucht zu kaufen gibt – so dass sich das damalige Start-Up für seinen Marktstart die FS-Stühle leisten konnte. Der Händler hatte wohl aus einer Insolvenzmasse eine ganze Charge gleicher FS-Modelle erworben, die in ihrem ersten Leben zwar schon zehn Jahre in Gebrauch, aber so gut in Schuss waren, dass sie lediglich grundgereinigt werden mussten. Als der „Edelstall“ dann mit dem Makerspace „Die Werke“ zum Coworking- und Makerspace fusionierte, brachte er unter anderem die FS-Stühle als Mitgift in die Ehe ein.
Die 2016 unter dem Namen „Hafven“ in der Hannover´schen Nordstadt eröffnete Kombination zählt zu den wohl innovativsten Projekten der europäischen Coworking- und Makerspace-Szene. Dazu gehört auch das markante Gebäude, das von Mensing Timofticiuc Architekten entworfen und 2018 mit dem Niedersächsischen Staatspreis für Architektur ausgezeichnet wurde.
Die alten FS-Bürostühle wurden im Makerspace eingesetzt, für die verschiedenen Büroflächen gab es dagegen neue FS-Modelle. Weil die Bezüge nach 20 Jahren intensiver Nutzung zuletzt im Werkstatt- und Produktionsumfeld ganz offensichtlich „durch“ waren, wurden den knapp 30 Stühlen für ihr drittes Leben neue Sitz-Rückenschalen und eine Generalüberholung verpasst. Innerhalb von ein paar Stunden Kundendiensteinsatz war das Thema dann „gegessen“: Die Stühle sind jetzt wieder bereit für mindestens ein weiteres Lebensjahrzehnt in einem der modernsten Projekte für neue Arbeits- und Wirtschaftsformen! Ist ein besseres Beispiel für Nachhaltigkeit vorstellbar? Mehr zum FS in Kürze, wenn sein 40ster Geburtstag gefeiert wird!