Ein kleiner roter Kasten an einer Bushaltestelle: „Earn money while you wait“, verspricht die blinkende LED-Anzeige darüber. Nach dem Einlesen des Personalausweises kann es losgehen: Als digitaler „Crowdworker“ löst der Passant unterschiedliche Aufgaben, lässt die eigene Augenbewegung analysieren oder überträgt gesprochene Worte in Schriftsprache. Alles Aufgaben, die schon heute von Millionen „Crowdworkern“ erledigt werden, da Computer sie (noch) nicht ausführen können. „Human Element Inc.“ heißt die Arbeit der Interactive-Designer Stefan Bogner und Philipp Schmitt, die im Rahmen der Ausstellung „How will we work“ gezeigt wird. Human Element Inc. ist einerseits als künstlerische Zuspitzung des Crowdworking zu lesen, gleichzeitig überträgt sie diese Tätigkeit in den öffentlichen Raum. „How will we work“ ist eine der zahlreichen Ausstellungen, die zur Vienna Biennale 2017 gezeigt werden, die sich den Themen Robotik, Digitalisierung und Zukunft der Arbeitswelt widmet. Sie wurde am 20. Juni 2017 in Wien eröffnet und ist bereits die zweite Ausgabe der 2015 ins Leben gerufenen interdisziplinären Schau.
Die Vienna Biennale 2017: Roboter. Arbeit. Unsere Zukunft „stellt das Potenzial von Kunst, Design und Architektur in den Mittelpunkt, um zu einer ökologisch und sozial nachhaltigen, einem neuen Humanismus verpflichteten Gestaltung des digitalen Zeitalters beizutragen“, so das Mission Statement. Und weiter: „Wie fundamental Arbeit für unsere Identität, unser Menschenbild, unser Lebensgefühl und unseren Wohlstand ist und welche Ängste und Hoffnungen mit Robotik und Automatisierung verbunden sind, steht im Zentrum der Vienna Biennale 2017.“ Zahlreiche Manifeste – zu digitalen Rechten, dem Umgang mit einer „Superintelligenz“, Arbeit und Zusammenleben – ergänzen die Agenda. Wichtige Themen also, die uns bei Wilkhahn naturgemäß interessieren, fließt doch die Auseinandersetzung mit der Zukunft der Arbeitswelt sowie die Verbesserung von Arbeitsumgebungen direkt in unsere Produktentwicklung ein.
Initiator der auf vier Hauptstandorte und zahlreiche weitere Schauplätze verteilten Veranstaltung ist das MAK Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst. Es wird von der Universität für angewandte Kunst Wien, der Kunsthalle Wien, dem Architekturzentrum Wien und der Wirtschaftsagentur Wien organisiert und vom AIT Austrian Institute of Technology als außeruniversitärem Forschungspartner unterstützt.
Die einzelnen Ausstellungen der Biennale haben unterschiedliche Laufzeiten, sie enden zwischen Juli und Oktober 2017. Alle Informationen zur Vienna Biennale 2017 finden Sie hier: www.viennabiennale.org
Die Arbeit „Human Element Inc.“ der Interactive-Designer Stefan Bogner und Philipp Schmitt ist auch im Internet dokumentiert: