Wilkhahn-Filmtipp: Rams

27.03.2018

„Rams“ heißt der biografische Streifen schlicht. So reduziert und einfach wie die Produkte eines der wichtigsten deutschen Designer des 20. Jahrhunderts. Weit über 80 Jahre alt wird Dieter Rams mit einer Bewegtbild-Biografie in Spielfilmlänge geehrt. Autor und Regisseur ist der New Yorker Filmemacher Gary Hustwit, der sich bereits mit der Design-Trilogie Helvetica, Objectified, Urbanized einen Namen in der internationalen Design-Szene gemacht hat. Seine imposanten, betont langsam geschnittenen Bilder unterlegt er bei „Rams“ mit dem sphärischen Sounddesign von Brian Eno. So schön die Musik ist, sie stört den Zuschauer manchmal fast beim Zuhören, denn wir kennen die druckreifen Statements von Dieter Rams als ebenso fein gemeißelte, reduzierte Konstruktionen, die auch seine Entwürfe auszeichnen. Umso spannender wird es da, wo der Meister einfach drauflos spricht, uns quasi die „Rohlinge“ seines Denkens offenbart:

„Ich habe ein bisschen die Befürchtung, dass die Leute inzwischen sich nicht mehr in die Augen sehen, sondern vor sich auf so’n Tablet glotzen, selbst wenn sie über die Straße gehen.“

„Was wir brauchen, ist ein wirklich fundamentales Umdenken. Nicht nur im Design, sondern generell. Zum einen zurück: weniger und besser.“

„Die Einfachheit ist der Schlüssel zur Brillanz.“

„Die ästhetische Qualität eines Produktes ist integraler Aspekt seiner Brauchbarkeit. Denn Geräte, die man täglich benutzt, prägen die persönliche Umgebung maßgeblich und beeinflussen auch das Wohlbefinden. Schön sein kann aber nur, was gut gemacht ist.“

Als langjähriger Designchef von Braun, Professor an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg und Präsident des Rat für Formgebung hat Rams nicht nur das deutsche Produktdesign maßgeblich geprägt, sein Wirken reicht auch heute noch weit, unter anderem bis nach Kalifornien, wo er nach Hartmut Esslinger auch Jonathan Ive und sein Designteam bei der Gestaltung von Apple-Geräten inspiriert. Seine „10 Thesen für gutes Design“ sind die heimlichen 10 Gebote der internationalen Designelite – und besitzen selbstverständlich auch für Wilkhahn Gültigkeit.

Regisseur Gary Hustwit hatte Rams bereits 2008 beim Dreh seines Films „Objectified“ kennengelernt, in dem er zahlreiche kreative Köpfe porträtiert – von den Bouroullec-Brüdern über Rams bis zu Naoto Fukasawa. Ein kleines Filmkunstwerk ist auch sein Streifen „Helvetica“ über die gleichnamige Schrifttype, und bei „Urbanized“ geht es um Städtebau. Der über Kickstarter finanzierte 90-Minüter „Rams“ soll im September herauskommen und zunächst in 25 Metropolen Premiere feiern. Der Launch der digitalen Version ist für November geplant. In den vorab gezeigten drei Trailern wird die dichte Atmosphäre bereits spürbar.

 

Website des Regisseurs Gary Hustwit.

Über Wilkhahn und unsere Design- und Unternehmensphilosophie.

Dieter Rams am Pool seines Wohnhauses in der Braun-Siedlung „Roter Hang“ in Kronberg im Taunus. Die vom Architekturbüro Kramer geplante Siedlung mit unterschiedlichen Reihen- und Terrassenhäusern gilt auch wegen ihrer üppigen Durchgrünung und sorgfältigen Durchwegung als städtebaulich-architektonisches Kleinod der siebziger Jahre. Das Haus entstand nach Plänen des Architekturbüros Kramer und von Dieter Rams, es genießt innerhalb des inzwischen denkmalgeschützten Ensembles den Status eines Einzeldenkmals.
Das Röhrenradio Braun RT20 nach dem Design von Dieter Rams.
Gary Hustwit sitzt bei seiner Recherche im Braun-Archiv in Kronberg auf dem Wilkhahn-Bürodrehstuhl FS.

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