Experimentieren im Möglichkeitsraum

18.09.2023

Aus Kaufhof wird „aufhof“ – was ist aus dem „K“ geworden? Da das traditionelle Kaufhaus in einer substanziellen Krise steckt, ist Schluss mit Konsum in bester Citylage. Aber was tun mit dem großflächigen leerstehenden Gebäude aus dem Jahr 1975? Das stillgelegte Warenhaus in Hannover gehört dem österreichischen Unternehmen Signa, das dort ein neues Gebäude mit einem Mischnutzungskonzept aus Arbeiten, Wohnen, Hotel und kreativen Nutzungen plant.

Bis es soweit ist, nutzt die Stadt Hannover den Raum des Bestandsgebäudes bis voraussichtlich Februar 2024 als Forum, das den Fokus auf die Gestaltung zukunftsfähiger Innenstädte richtet – und lädt Bürger:innen in die „innovercity“ ein, einer offenen Plattform  für eine Stadtentwicklung die auf Bürgerbeteiligung setzt.

Auf zum Experimentieren im (K)aufhof: Bürger:innen sind eingeladen, sich an Veranstaltungen zu Kunst, (Bau-)Kultur und Stadtentwicklung in Hannover zu beteiligen. Fotos: Wilkhahn

Wir haben mit Tatjana Sabljo über das Projekt gesprochen. Als Architektin ist sie für die räumliche Umsetzung des aufhof zuständig. Sabljo ist Professorin für Kontextuelles Entwerfen und Konstruieren an der Hochschule Hannover, Geschäftsführerin von Sabljo Architekten BDA und Vorsitzende des BDA Hannover (Bund Deutscher Architektinnen und Architekten).

Der aufhof bzw. innovercity zeigt, dass wir in Zukunft neu denken müssen.

Prof. Tatjana Sabljo, Hochschule Hannover, Geschäftsführerin Sabljo Architekten

Frau Prof. Sabljo, welche besonderen Herausforderungen gab es bei der Umnutzung des alten Kaufhof-Gebäudes hin zu innovercity – einem offenen Forum für Wissensaustausch?

 

Die Warenhaustypologie gibt eine große zusammenhängende und ungeteilte Fläche vor, was als Ausgangssituation gut ist. Außer dem Freimachen der Schaufensterflächen musste kein Rückbau erfolgen. Der ehemalige Verkaufsraum war nahezu abgetrennt von den Schaufensterflächen, es bestand also kein Innen-Außen-Bezug. Die Einbauten vor den Fensterflächen wurden entfernt, um zu zeigen was im Inneren geschieht, um die Stadtgesellschaft neugierig zu machen, aber auch, um Tageslicht in das Gebäude zu bringen.

Wir unterstützen das Projekt mit dem passenden Wilkhahn-Mobiliar Die Kufenstühle Aline und die mobilen Konferenztische Timetable smart passen bestens zum freien Setting des Projektes „innovercity“. Fotos: Wilkhahn

Wir haben versucht, die Gebäudetiefe als Chance zu begreifen und die vielen verschiedenen Angebote auf den 5.000 Quadratmetern anzuordnen: Bereiche wie das Auditorium oder die gastronomische Fläche sind fest verortet und definiert, während die Arbeits- und Ausstellungsflächen fließender und dynamischer sind. Hier freuen wir uns sehr, dass die Möbel von Wilkhahn und die Trennelemente größtenteils Rollen haben und an verschiedene Anforderungen angepasst werden können.

 

Bei der Umnutzung geht es auch um die Wiederverwertung der alten Infrastruktur. Wie harmonieren alte und neue Elemente in diesem Konzept miteinander?

 

Die alte Struktur des Gebäudes ist weiter klar ablesbar und erkennbar: Der alte Kassentresen ist immer noch vorhanden. Die Beschilderungen weisen auf die jüngste Geschichte des Gebäudes und die neuen Elemente legen sich wie eine zweite Schicht auf. Die Bestandswände, -böden und -decken wurden mit kräftigen geometrischen Farbflächen belegt, um die neue unabhängige Zeitschicht zu verdeutlichen. Die neuen Möbel von Wilkhahn sind weiß, leicht und beweglich, das soll die Beweglichkeit, die Beschreibbarkeit des Neuen aufzeigen. Die rollbaren Tische können immer wieder neu angeordnet werden und die Stühle sind ebenfalls sehr leicht. Das Setting wechselt sich allein während eines Tages manchmal mehrfach. Es ist nicht statisch, es ist immer in Bewegung, im Fluss.

Geometrische Farbflächen auf den Böden und an den Wänden strukturieren den ungeteilten Raum für die Zwischennutzung. Fotos: Wilkhahn

Was möchten Sie im Zeitraum der Zwischennutzung erreichen und was wünschen Sie sich für die Zukunft des Ortes?

 

Der aufhof bzw. innovercity zeigt, dass wir in Zukunft neu denken müssen. Gebäude und Städte müssen sich dem stetigen Wandel anpassen und flexibler auf Veränderungen reagieren. Die Gebäudetypologien müssen verschiedene Nutzungen zulassen können. Aber auch wir Menschen brauchen reale Räume, in denen wir zusammenkommen, uns austauschen und Innovationen entstehen können.

Im aufhof wollen wir Aneignungs- und Möglichkeitsräume für die Stadtgesellschaft schaffen und mit innovercity soll ein Prototyp für ein Haus der Innovation entstehen, das Wissenschaft zum Anfassen, Mitdiskutieren und gemeinsamen Anpacken in die Innenstadt bringt. Die Hochschule Hannover schafft gemeinsam mit Partner:innen einen besonderen Raum, in dem Bürger:innen, Institutionen und Unternehmen an innovativen Lösungen für aktuelle Herausforderungen arbeiten.

Ich freue mich sehr, gemeinsam mit starken Partner:innen wie Wilkhahn, meinen Kolleg:innen und sechs Studierenden der Studiengänge Innenarchitektur und Produktdesign dieses großartige Projekt umgesetzt zu haben.

 

Vielen Dank für das Gespräch! Abschließend noch eine Frage: Gibt es eine Veranstaltung, die Sie Besuchenden des aufhof besonders empfehlen?

 

Im aufhof finden die unterschiedlichsten Veranstaltungen statt, die ich alle wärmstens empfehlen kann: Festivals, Workshops, Vorlesungen, Vorträge, Podiumsdiskussionen, Ausstellungen. Einen Überblick über das Programm finden Sie auf der Website des aufhof.

Wir unterstützen das innovative Projekt mit den passenden Büromöbeln: 90 Kufenstühle Aline und 18 Timetable smart. Im Anschluss an ihren Einsatz im aufhof verbleiben die dynamischen Möbel im Wissenschaftskontext und werden in der Hochschule weitergenutzt.

 

Im Projekt eingesetzt:

Kufenstuhl Aline

Mobiler Konferenztisch Timetable smart

 

Weitere Infos:

aufhof

innovercity


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